51971 – 2021 · EINE CHRONIKEine Stiftung hat über ihre Fördertätigkeit hinaus auch stets die Aufgabe der Memoria, der Erinnerung an den Stifter, an die Stifterin. Wir haben in der ZEIT-Stiftung nach dem Tod unseres Stifters Gerd Bucerius sehr früh be schlossen, den Nachlass professionell aufzuarbeiten und zu pflegen. Lord Ralf Dahrendorf wurde gebeten, eine Biographie über Gerd Bucerius zu schreiben, die er im Jahr 2000 vorlegte und die ein umfassendes Bild unseres Stifters und seiner Zeit zeichnet.Axel Schuster, Archivar der ZEIT-Stiftung seit 2007, hat alle Archivalien er-schlossen, sie gesichtet, verzeichnet und digitalisieren lassen, so dass unser Nach-lassarchiv für viele Historiker und Interessierte zum Arbeitsort werden konnte. Zum 50. Ge burtstag der ZEIT-Stiftung habe ich Herrn Schuster gebeten, eine Do-kumentation über die wichtigen Förderentscheidungen des Stifters bis zu dessen Tod 1995 zu erstellen und darüber hinaus einige der bedeutendsten Förderun-gen der Stiftung bis zum Jubiläumsjahr 2021 zu notieren und festzuhalten. Fotos und Doku mente sollen die Überlieferung dabei illustrieren. Zudem würdigt Herr Schuster den Verleger, Politiker, Unternehmer und Stifter in seiner Einführung, auch um die Beweggründe von Gerd Bucerius für den Entschluss zu einer gemeinnützi-gen Stiftung aufzuzeigen.Heute gehört die Stiftung mit über 2500 geförderten Vorhaben und einem Kapital von mehr als 1 Mrd. € zu den großen Stiftungen in Deutschland. Unter der Leitung ihrer Kuratoriumsvorsitzenden Prof. Manfred Lahnstein (1996–2019) und Prof. Burkhard Schwenker (seit 2020) sowie mit der maßgeblichen Weitsicht und Sorgfalt meines langjährigen Kollegen Finanzvorstand Michael Berndt hat die Stif-tung gut 500 Mio. € an Erträgen erwirtschaftet und in ihre Fördertätigkeit in-vestiert. Da liegt es nahe, sich einmal wieder der Grundlage unserer Tätigkeit zu versichern: Es ist die Überzeugung unseres Stifters, dass ein jeder in seiner Verant-wortung für die Gesellschaft handeln muss. Nicht jeder kann das so großzügig und nachhaltig wie Gerd Bucerius und seine Frau Ebelin, aber wir alle können zum all-gemeinen Wohl beitragen.Prof. Dr. Michael GöringHamburg, im November 2021Vorwort
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