BRAUCHEN WIR DIGITALE GRUNDRECHTE? Die Digitalisierung hat sich schon fast in unsere DNA geschrieben. Wer möchte, kann sein komplettes Leben digital steuern lassen: vom Kühlschrank, der selbst ständig die Milch nachbestellt, über die Smartwatch, die jeden Schritt mitzählt bis hin zum Algorithmus, der den vermeint-lich perfekten Partner errechnet. Aber wer hat welche Rechte an den erhobenen Daten? Wer übernimmt die poli-tische Verantwortung im digitalen Raum, damit die Rechte des Einzelnen gewahrt und geschützt werden?Seit 2016 entwickelt eine Gruppe zivilgesellschaftlicher Akteure mit Unterstützung der ZEIT- Stiftung eine europäi-sche Charta der digitalen Grundrechte. In 18 Artikeln stellt die Charta Prinzipien für den Datenschutz, für den Umgang mit Big Data, künstlicher Intelligenz, Robotik und sozialer Verhaltenssteuerung vor. Eine Delegation von Charta-Auto-ren hat gemeinsam mit der ZEIT-Stiftung diesen Vorschlag nun in San Francisco und im Silicon Valley vorgestellt. „Die Vorschläge, die unser Expertenteam in der Digital Charta zusammengetragen hat, stießen auf großes Interesse. Auch von amerikanischer Seite wird die Notwendigkeit für ver-bindliche Regulierung gesehen, in Kalifornien vielleicht etwas stärker noch als in den meisten anderen amerikanischen Bundesstaaten,“ fasst Prof. Dr. Michael Göring, Vorstands-vorsitzender der ZEIT-Stiftung, seine Eindrücke der Reise zusammen. — FORTSETZUNG AUF SEITE 4 Vorstellung der Digital Charta in KalifornienDie Digital Charta ist abrufbar unter www.digitalcharta.euDezember 2019www.zeit-stiftung.deBlick in die ZEIT-Stiftung
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